Ritterzelte

Bist Du ein Fan des Mittelalters? Mit unseren Ritterzelten wird Deine Lagerdarstellung erlebbar, authentisch und ein wahres Vergnügen. Informiere Dich jetzt über Zelte, Lagerplanen, Heringe, Seile und Lagerzubehör.

Zelte von Battle-Merchant

Beim Lagern auf Mittelaltermärken oder bei einer Burgbelebung spielt die Ausstattung eine große Rolle. Dazu gehört natürlich auch das Zelt. Es sollte langlebig sein, unter Umständen unangenehmen Witterungen standhalten und historischen Darstellungen und Funden entsprechen. Battle-Merchant ist bereits seit vielen Jahren Händler für historische Ausrüstung, weiß daher aus Erfahrung, welche Ansprüche ein Mittelalterzelt abdecken muss. Daher sind die Produkte speziell für die Verwendung auf Mittelaltermärkten, LARP-Events und Reenactment konzipiert.

Große Auswahl an Mittelalterzelten
Bei Battle-Merchant erhältst Du eine breite Palette an hochwertigen Ritterzelten verschiedener Zelttypen. Vom praktischen Sonnensegel über historische Einmaster bis hin zum opulenten Ritterzelt. Oft kannst Du zudem aus verschiedenen Farben und Größen wählen.

Solide Verarbeitung hochwertiger Stoffe
Widerstandsfähig, belastbar, wasserfest. Ritterzelte müssen viel aushalten und deshalb muss das Material von vornherein gut gewählt sein. Die Zelte von Battle-Merchant bestehen aus 100 % Baumwolle und werden im Voraus gegen Schimmel geschützt und gegen Nässe imprägniert.

Historischer Anspruch, aber moderner Komfort
Im Reenactment muss sich ein Zelt in den historischen Kontext einfügen, das stimmt. Aber es sollte auch transportierbar sein und gewissen Standards entsprechen. Die Zelte von Battle-Merchant verbinden beides, sodass Du an Deinem Zelt lange Freude haben wirst.

RITTERZELTE

Im Mittelalter lebten die Menschen natürlich schon lange in festen Unterkünften wie Hütten, Häusern, Burgen oder dergleichen. Wollte allerdings jemand eine Reise antreten, dann benötigte er oder sie eine transportable Unterkunft – also ein Zelt. Ein Zelt konnte sich im Mittelalter nicht jeder leisten, denn die Menge an stabilem Stoff ließ den Geldbeutel laut und lebhaft klingeln. Es war demnach nicht so, dass jeder fahrende Ritter ein Zelt besaß, schließlich schluckten Pferd und Rüstung bereits etliche Taler.

Wer es sich aber leisten konnte, der hat sein Zelt gehegt und gepflegt, wurde es erst einmal erworben. Ein Zelt war im Mittelalter ein Luxusgut und in der Konsequenz auch ein Statussymbol. Daher sollte es auch beim Lagern auf dem Mittelaltermarkt, beim Reenactment und in der Living History mit Bedacht ausgewählt werden.

Darum wurden Zelte im Mittelalter genutzt

Die Gründe, warum jemand reiste und sich dafür ein Zelt kaufen musste, waren divers. Ein möglicher Anlass waren zum Beispiel Ritterturniere, die ab dem 12. Jahrhundert zum Großereignis wurden. Menschen von nah und fern fanden sich auf den großen Turnierplätzen ein, um dem Spektakel beizuwohnen. Meist lag der Turnierplatz weit außerhalb von Burgen und Städten, damit genügend Platz vorhanden ist.

Ein weiterer Grund für eine „Reise“ und damit für den Kauf eines Ritterzeltes, war der Aufbruch in eine Schlacht oder einen Eroberungskrieg. Bereits im Römischen Reich wurden Truppenzelte militärisch eingesetzt, sogenannte Wall Tents / Hauszelte. Sie waren in erster Linie dafür da, um den schlafenden Soldaten einen Unterschlupf zu bieten, konnten aber auch als Lazarett oder Marktstand dienen. Was uns zum nächsten Einsatzgebiet für Zelte im Mittelalter bringt.


Zelte wurden von fahrenden Händlern als Marktstand genutzt. Nicht alle Händler hatten ein Zelt, manche verkauften zum Beispiel vom Karren herunter. In größeren Städten wurden teilweise Hütten zur Verfügung gestellt. Aber diejenigen, die ein Zelt besaßen, waren weniger abhängig, was durchaus als Privileg anzusehen ist.


Im Übrigen konnte ein und dieselbe Zeltkonstruktion verschiedenen Zwecken dienen. Die Bezeichnungen Ritterzelt und Händlerzelt sind Erfindungen der Moderne, denn auf Darstellungen sieht man die verschiedenen Zelttypen in unterschiedlichen Kontexten. Du bist also als Ritter nicht unbedingt an einen bestimmten Zelttyp gebunden.

Verschiedene Ausführungen von Ritterzelten

Zelte existieren bereits seit der frühen Eisenzeit und bestimmte Grundformen treffen sich immer wieder an, wie etwa das einfache A-Zelt oder der klassische Einmaster. Trotzdem haben sie sich stets weiterentwickelt. Ein Ritterzelt zu besitzen war bereits Luxus, daher blieben die Zelte oft eher schlicht. Trotzdem konnte man schon bei den Römern soziale Unterschiede am Zelt bestimmen. Ab dem Hochmittelalter und dem Aufkommen der großen Ritterturniere werden die Zelte bisweilen noch größer und prunkvoller – zumindest in einigen sozialen Ständen.

Wie sich auf zahlreichen historischen Darstellungen erkennen lässt, unterscheiden sich die Zelte in ihrer Form, ihrer Größe, der Art des Aufbaus und in der Dekoration.

Die Form (der Grundriss) ist abhängig von der Menge der Maste und bisweilen auch vom Zuschnitt der Plane. Es gibt runde, ovale, quadratische, rechteckige und vieleckige Zelte.  Die Größe des Zeltes ist maßgeblich entscheidend, wenn es darum geht, wie viele Menschen in dem Zelt Platz finden sollen. Vom Einmannzelt bis zum Truppenzelt – die Möglichkeiten sind mannigfaltig.

Wenn Du Dir ein Zelt kaufen möchtest, kannst Du aus unterschiedlichen Ritterzelten wählen, die wir Dir hier in Kürze erläutern.

ritterzelt

Zelt-Modelle

Das Keilzelt, auch bekannt unter dem Namen A-Frame-Zelt oder Wedge Tent, ist wohl die einfachste Zeltart, denn im Notfall benötigt es nicht einmal ein Gestänge. Das wichtigste ist daher die Zeltplane, die über ein zwischen zwei Bäume gespanntes Seil gelegt wird. Bereits bei den Römern wurde dieser Zelttyp verwendet. Das bekannteste historische Keilzelt ist jedoch das Osebergzelt aus der Wikingerzeit mit einem festen Rahmen aus neun Holzbalken. Da Keilzelte in der Regel ohne Heringe auskommen, eignen sie sich wunderbar für das Lagern auf hartem Untergrund. Für Darstellungen jenseits des 9. Jahrhunderts sind Keilzelte allerdings nicht belegbar, weder als Fund noch in Darstellungen oder schriftlicher Überlieferung. Für einen Ritter ist es daher weniger geeignet, wenn die Darstellung historisch korrekt sein soll.

Sachsenzelte haben meist einen ovalen Grundriss und orientieren sich in ihrer Erscheinung an den historischen Darstellungen im Utrecht-Psalter. Getragen wird das Zelt von zwei Stützmasten sowie einer Querstange, die als First angebracht wird, was dem Zelt zusätzliche Stabilität verleiht. Meist wird das Vordach ebenfalls von zwei Masten gestützt. Sachsenzelte eignen sich mit der Öffnung an der Querseite des Zeltes sehr gut für Händler, um Waren feilzubieten. Zeitlich ist das Sachsenzelt zwar vor dem Entstehen des Rittertums einzuordnen, allerdings findet man ähnliche Konstruktionen auch auf Darstellungen, die bis ins Spätmittelalter reichen.

Beim historischen Einmaster, auch Kegelzelt genannt, handelt es sich um ein recht einfaches Zelt, das eher von niederen Ständen verwendet wurde. Es lässt sich relativ schnell aufbauen und benötigt nicht allzu viel Platz.

Auch Einmaster können je nach Höhe der Zeltstange relativ geräumig sein. Ab dem Hochmittelalter sind zudem auch Speichenradzelte nachgewiesen, die von innen ähnlich wie ein Regenschirm aussehen. Diese bieten viele Vorteile: Im Vergleich zum Einmaster ohne Speichenrad fallen die Wände wesentlich gerader ab, wodurch der Raum bei gleichem Grundriss größer wirkt und leichter einzurichten ist. Es gibt keine störenden Seitenstangen und die Speichen können sogar noch als Ablage verwendet werden.

Zwar finden sich auf Darstellungen des Hoch- und Spätmittelalters nach wie vor klassische Einmaster, aber die Bandbreite an Zelten wird noch größer. Dieser Eindruck wird möglicherweise dadurch verstärkt, dass aus dem Frühmittelalter wesentlich weniger Darstellungen überdauert haben. Du findest in dieser Rubrik Pavillons, Wall Tents (Truppenzelte), Rundzelte, Einmaster, Zweimaster und vieleckige Zelte.

mittelalterzelt

Brauche ich überhaupt ein Ritterzelt?

Dies lässt sich nicht pauschal beantworten. Vielmehr ist die Antwort die Summe aus einer Vielzahl an Fragen, die Du Dir im Voraus stellen solltest:

  • In welchem Kontext möchte ich das Zelt benutzen? Reenactment, LARP bzw. welche Epoche möchte ich darstellen?
  • Welchen Zweck soll es erfüllen: Schlafplatz, Gepäckablage oder nur eine Überdachung für die Lagerküche?
  • Wie viele Personen (inkl. Gepäck) sollen Platz finden?
  • Wie viele Personen können sich mindestens am Aufbau beteiligen?
  • Wie viel Platz habe ich beim Transport?
  • Wie hoch ist mein verfügbares Budget?
Darüber hinaus ist jede Info wertvoll, zum Beispiel, mit welcher Bodenbeschaffenheit du rechnen kannst. Die meisten werden wohl auf Wiesen lagern, aber es gibt schließlich auch fahrende Händler, die mit ihrem Zelt als Verkaufsstand auf asphaltierten Märkten stehen. Hier wird es schwierig Heringe in den Boden zu bekommen. Außerdem ist der Platz meist begrenzt, was gegen ein Zelt mit Spannseilen spricht.
TIPP: Runde Zelte oder im weiteren Sinne auch rund wirkende vieleckige Zelte haben den Vorteil, dass sie nicht so stark vom Wind angegriffen werden und daher sehr wetterfest sind.

Ritter im europäischen Mittelalter

Ritterzelte, schön und gut. Aber wer waren sie überhaupt, diese Ritter? Denkt man an jene im europäischen Mittelalter, so assoziieren die meisten das Bild des edlen Kriegers in schimmernder Rüstung mit ihnen. Dass das allerdings nicht der Fall war – zumindest nicht immer – wurde erst im Laufe der jüngsten Vergangenheit deutlich.

Wer viele Ländereien besaß, verfügte über einen großen Reichtum und war sehr einflussreich. Viele Adelige, Großgrundbesitzer und hochrangige Kirchenleute gaben an ausgesuchte Männer ihres Gefolges, die so genannten Vasallen, einen Teil ihrer Ländereien ab. Auch die Bauern, die diesen Grund bewirtschafteten, waren damit unfrei. Natürlich wurde von den Vasallen absolute Treue und Ergebenheit erwartet. Anders als die Bauern mussten sie keine Nahrungsmittel oder andere Güter an ihre Lehnsherren abgeben. Für sie war es vielmehr entscheidend, dass ihre Untergebenen sie im Krieg bzw. auf dem Schlachtfeld bedingungslos unterstützten und sogar ihr Leben für sie hingaben. So gilt seither die absolute Treue der Vasallen gegenüber ihren Herrschaften als die grundlegende Eigenschaft der späteren Ritter. Um auf dem Schlachtfeld zu bestehen und im Zuge dessen die bedingungslose Ergebenheit bis in den Tod unter Beweis zu stellen, war es erforderlich, dass die Vasallen von ihren Herrschaften Waffen erhielten. Diesbezüglich spielte der Einfluss der Kirche eine bedeutende Rolle: Hätten einflussreiche Kirchenleute nicht ihre Zustimmung zur Verwendung der Waffen gegeben, wäre das Rittertum, so wie man es heute versteht, wohl kaum in seiner vollen Blüte entstanden.

Ein wesentlicher Meilenstein in der Geschichte der Ritter im europäischen Mittelalter war die Umsetzung eines Anliegens des Papstes Urban II. Im Jahre 1095 wandte er sich an Adelige, Großgrundbesitzer und andere einflussreiche Persönlichkeiten und Institutionen, weil er einen Plan verfolgte. Sein Ziel war es, sie dazu zu bewegen, ihre Vasallen in den Krieg zu schicken, um so gegen die ungläubigen Muslime zu kämpfen. Die Idee kam an, das Vorhaben wurde umgesetzt – und das wahre Rittertum, so wie Du es heute kennst, war geboren.

Ritter unterschiedlichsten Ranges taten sich zusammen, um sich fortan für die „gute Sache“ zu engagieren. In der Konsequenz wurden aus einfachen Rittersleuten „edle Kreuzritter“, die unter dem Deckmantel kirchlicher Beweggründe den christlichen Glauben verteidigten.

Die wichtigsten Eigenschaften eines Ritters im Mittelalter waren Treue und Ergebenheit, absoluter Gehorsam, Tapferkeit und Mut. Überdies war es der Kirche wichtig, dass die Ritter gemäß christlicher Grundsätze agierten. So sollten sie die Armen und Schwachen schützen, gottesfürchtig und demütig sein und den Glauben verteidigen.

Ritter im europäischen Mittelalter galten als freigiebig, anständig, und ihnen wurde ein gutes Benehmen nachgesagt. Die Verehrung einer Dame höheren Standes war ihnen verboten. Es war Ehrensache, dass man sich im Mittelalter an diese Vorgaben hielt. Heute jedoch weiß man, dass nur die wenigsten Ritter tatsächlich über diese „ritterlichen Tugenden“ verfügten.

Als die Ritter im europäischen Mittelalter Jerusalem eroberten, wurden mehr als 70.000 Menschen buchstäblich abgeschlachtet. Auch bei vielen anderen Schlachten kannten die „edlen Rittersleut'“ keine Gnade, sondern setzten ihre Schwerter mit aller Härte und Brutalität ein. Von edel oder ritterlich konnte wahrlich nicht die Rede sein.

Zwar kämpften die Ritter im europäischen Mittelalter mit voller Inbrunst, und sie konnten durchaus so manche Schlacht für sich entscheiden. Allerdings waren die Kreuzzüge am Ende doch alles andere als erfolgreich. In der Tat gelang es den „Mannen“ letztlich nicht, den christlichen Glauben zu verteidigen und damit das ursprünglich gesteckte Ziel zu erreichen. Das Scheitern der Ritterschaft schien im Mittelalter unmittelbar bevor zu stehen. Auch die finanzielle Situation der so genannten besseren Gesellschaft im Mittelalter veränderte sich. Zugleich nahm die Bedeutung von Geld als Zahlungsmittel sukzessive zu.

Die Bauern waren aufgrund neuer Gesetzgebungen nur noch zu einem gewissen Teil unfrei. Die Löhne der freien Bauern und Landarbeiter stiegen indes an. Obendrein setzte man auf den Schlachtfeldern im Mittelalter immer weniger auf „treue Ritter“, sondern es kamen verstärkt bezahlte Söldner zum Einsatz. Das hatte zum Vorteil, dass man sie ohne Weiteres wieder entlassen konnte, wenn ihre Dienste nicht mehr gebraucht wurden.

Man entdeckte neue Materialien und konnte daraus bessere, solidere Waffen fertigen. Auch Feuerwaffen kamen seinerzeit immer häufiger zur Anwendung. All dies erforderte stärkere Ritterrüstungen. Diese jedoch wurden zwangsläufig immer schwerer und beeinträchtigten die Ritter im europäischen Mittelalter in ihrer Beweglichkeit.

Die Folgen für die Rittersleute ließen nicht lange auf sich warten: Sie verloren wichtige Schlachten – und mit Ende des 15. Jahrhunderts gab es das einst so glanzvolle Rittertum schlichtweg nicht mehr. Die Blütezeit der Ritter im Mittelalter hatte ihren Glanz verloren.

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